PNF - Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation

Gebühr

410 € je Grundkurs; 495 € Aufbaukurs inkl. Prüfungsgebühr

Auch bei Nichtteilnahme eines Moduls wird der gesamte Kurs kostenpflichtig

Termine
12.05. - 16.05.2024
19.06. - 23.06.2024
22.01. - 26.01.2025
Jena410 € /495 €
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Kursleiter
Ulrich Engelbach 

Kursort:

MediPhys Jena
Ernst-Abbe-Platz 3-4
07743 Jena

Kursinhalt:
PNF- Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation Weiterbildung beinhaltet den Grundkurs Modul I und Modul II sowie den Aufbaukurs Modul III mit Zertifikatsprüfung

Die Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation dient der Behandlung von zentralen und peripheren Bewegungsstörungen, orthopädischen degenerativen und traumatologischen Erkrankungen. Sie zielt auf die Förderung und Erleichterung des Bewegungsablaufes durch den Einsatz komplexer Bewegungsmuster und Therapiemethoden die der ICF, folgend nach dem Clinical Reasoning analysiert werden. Die Körperstrukturen müssen die Funktionsfähigkeiten erfüllen, damit Alltagsaktivitäten an den individuellen Bedürfnissen orientiert angepasst werden können, um die Potentiale des Patienten zu fördern. Das notwendige Feedback wird dabei über die Propriozeptoren gesteuert, die auf Druck und Zug reagieren. Dies ist einerseits wichtig für den Schutz der Körperstrukturen und andererseits für die Gewährleistung der automatischen unbewussten Haltungskontrolle.  

In Bezug auf aktuelle Literatur und neurowissenschaftliche Erkenntnisse stellt das PNF-Konzept einen therapeutischen Zugang auf allen Ebenen der ICF (Internationale Klassifikation von Funktion der WHO) dar. 

Behandlungsindikationen

  • Neurodegenerative Erkrankungen wie z. B. Hemiplegie, Multiple Sklerose, Parkinson, Ataxie
  • Funktionen wie das Atmen, Essen und Schlucken werden je nach Krankheitsbild z. B. bei Amyotropher Lateralsklerose (ALS) gefördert 
  • Neurotraumatologische Verletzungen, z. B. nach Schädel-Hirn-Trauma
  • Gesichtslähmungen bei peripheren und zentralen N.-fazialis-Paresen
  • Orthopädisch degenerative Erkrankungen, wie z. B. Bandscheibenvorfälle, Gelenkarthrosen und Kiefergelenksdysfunktionen
  • Traumatologische und chirurgische Knochen-, Band- und Kapselverletzungen

Kursinhalte

  • Funktionelle Anatomie/Neuroanatomie und biomechanische Zusammenhänge verstehen
  • Verstehen, dass Propriozeptoren auf Druck und Zug reagieren, z.B. damit der automatische Schutz des Körpers gewährleistet wird
  • Verstehen, dass der Hauptanteil der Propriozeptoren in den Faszien ihre Lokalisation haben
  • Verstehen, dass Propriozeptoren in Verbindung mit dem vestibulären und visuellen System stehen, damit der Haltungshintergrund und die exzentrische Muskelaktivität gewährleistet sind
  • Verstehen, dass diagonale Bewegungsmuster die größte Spannung der Faszien fazilitiert und so die Stabilität der Gelenke gewährleistet wird
  • Bewegungsanalyse wie z. B. die Ganganalyse (basierend auf J. Perry), Rumpf‑/Schulter‑/Arm‑/Handfunktionen und deren Analysen, um die neuromuskulären und biomechanischen Voraussetzungen von Bewegungsstrategien zu verstehen bei Ataxien, spastischen und peripheren Paresen, ICP, SHT, Multipler Sklerose, Hemiplegie, Schmerz
  • Fazilitation des Gehens in unterschiedlichen Umweltsituationen
  • Fazilitation im Alltagstraining: Transfers wie z. B. aufstehen und hinsetzen, Boden- und Rollstuhltransfers, Treppe auf- und absteigen
  • Analyse lebenswichtiger Funktionen wie atmen, essen und schlucken, die bei Fazialisparesen, Schluck.- und Kaustörungen, Atemstörungen individuell gefördert werden
  • Fazilitation der Kopfkontrolle
  • Clinical Reasoning ist die Grundlage für eine adäquate Behandlung. Die Dokumentation, der Befund und die Assessments orientieren sich an den                    ICF-Standards. Dies ermöglicht den Patienten, Alltagsfähigkeiten wiederzuerlangen, ihr Bewegungspotential zu optimieren und Kompensationen zu vermeiden 
  • Erstellen von Hypothesen und internationalen Assessments über    sensomotorische Defizite in umweltbezogenen Situationen zur Beurteilung der Automatisierung und zur Dokumentation in Bezug auf unterschiedliche Krankheitsbilder in der neurologischen und orthopädischen Rehabilitation
  • Der klinische Denkprozess bei Patientenbehandlungen wird durch die Kursleitung veranschaulicht. Kursteilnehmer behandeln Patienten unter Supervision durch die Kursleitung.

Zielgruppe

Physiotherapeuten/Ergotherapeuten

Zusätzliche Hinweise

Die PNF-Kurse basieren auf den gemeinsamen Empfehlungen der Spitzenverbände der Krankenkassen gemäß § 124 Abs. 4 SGBV. Der erfolgreiche Besuch der Kurseinheiten und das Bestehen der Abschlussprüfung berechtigt zur Abrechnung der Position 1f (KG ZNS) mit den Krankenkassen.

Reichen Sie bitte mit Ihrer Anmeldung eine Kopie Ihrer Berufsurkunde und einen Nachweis über ein Jahr Berufserfahrung (gilt ab einer Wochenarbeitszeit von 15 Std.) ab dem Ausstellungsdatum der staatlichen Anerkennung ein. Als anrechenbare Berufserfahrungszeiten gelten Teilzeitbeschäftigungen, die entsprechend Ihrer wöchentlichen Arbeitszeiten berücksichtigt werden.

Hinweise:

Der Kurs besteht aus zwei Grundkursen und einem Aufbaukurs mit Prüfung.

Grundkurs 1: 3.Tag Demopatient/ Teilnehmerpaar

Grundkurs 2: 2.-5. Tag Demopatient/ Teilnehmerpaar

Aufbaukurs: 1.-4. Tag Demopatient/Teilnehmerpaar

Prüfung: 5. Tag

Abschluss: Zertifikat (anerkannt nach den Regularien der Spitzenverbände der KK) nach bestandener Prüfung am Ende des Aufbaukurses mit dem Abschluss des anerkannten PNF Therapeuten.

Für den Grundkurs bekommen Sie 100Fortbildungspunkte
Für den Aufbaukurs bekommen Sie 50 Fortbildungspunkte

Die Fortbildungspunkte sind grundsätzlich unter Vorbehalt, da bislang keine bundeseinheitlich verbindliche Regelung über die Anerkennung von Kursen getroffen wurde.